Eddi wurde in einem kleinen Dorf als Sohn eines Müllers geboren. Seine Mutter verstarb kurz nach seiner Geburt noch im Kindbett. Sein Vater hat diesen Verlust nie wirklich verwunden und sah in Eddi stets einen Unheilbringer.
Durch die Arbeit in der Mühle lernte er früh den Brauerburschen des Dorfes kennen, welcher regelmäßig das benötigte Gerstenmalz bei ihnen abholte. Dem Bier schon als Heranwachsender nicht abgeneigt, lernten beide gemeinsam die Grundlagen des Brauens ohne das Eddis Vater davon erfahren durfte. Ganz allgemein war er eher den leichteren Dingen im Leben zugetan als der schweren Mühlersarbeit, der Genuss der Früchte fremder Arbeit war ihm deutlich lieber als das erarbeiten Eigener.
Er hatte auch einen älteren Bruder, den Beppi, welcher der ganze Stolz des Vaters war. Groß gewachsen und kräftig wie ein Stier, wenn auch oftmals genauso helle, sollte er die Mühle des Vaters beerben.
Für Eddi wäre nie mehr drin gewesen als für seinen Bruder in der Mühle Fronarbeit zu leisten.
Als er eines Abends, damals zählte er 14 Lenze, vom Brauerburschen zurück kam, trunken von eindeutig zuvielen Bechern, platzte dem Vater einmal mehr der Kragen und er verdrosch Eddi sosehr, dass er mehrere Wochen seine Kammer nicht verlassen konnte.
Während dieser Zeit fasste Eddi den Entschluss, dass es hier nichts für ihn zu gewinnen gab außer Verzweiflung und Verbitterung. Er packte seine wenigen Habseligkeiten und verließ, als er sich wieder einigermaßen auf den Beinen halten konnte, bei Nacht und Nebel die väterliche Mühle.
In den nächsten Jahren schlug er sich, mal besser mal schlechter, als Tagelöhner oder -dieb, durchs Leben und die Lande, bis er eines Tages in der Munkelgasse landete und schließlich in Munkelheim eine neue Heimat fand.